Extraschicht 2013 Teil 3: Zeche Ewald Herten

Unsere letzte Station in dieser Nacht war die Zeche Ewald in Herten, wie auch Recklinghausen schon ziemlich Heimatnah und der Standort, der auch auf unserer Liste stand. Das Umspannwerk war eine Alternative und Zeche Hannover spontan. 

Die Zeche Ewald wurde 1892 in Betrieb genommen, am 28. März 2000 wurde die letzte Förderschicht gefahren und 2001 folge die endgültige Stilllegung. An das Gelände schließen sich die Halden Hoheward und Hoppenbruch mit ca. 220 ha an, übrigens die größte Haldenlandschaft Europas.
Durch die Verbindung mit der Zeche Schlägel & Eisen 1989 und Zeche Hugo 1997 verfügte das Verbundbergwerk Ewald/Hugo kurzzeitig über 21 Schächte.
Inzwischen sind leider große Teile der Zeche abgerissen, erhalten ist noch der Malakowturm über Schacht 1, das Stahlkastenstrebengerüst über Schacht 2 und das Doppelbock-Fördergerüst über Schacht 7.

Ewald ist heute Zukunftsstandort für Wasserstoff, High-Tec und Logistik und beherbergt auf dem 52 ha großen Geländes zu einem seit 2009 den Revue-Palast Ruhr in der ehemaligen Heizzentrale und viele Firmen, u.a. in den Bereichen Handwerk, Gewerbe und mittelständische Industrie. Seit 2010 verbindet eine Kunstachse Ewald mit dem historischen Schloßpark, des wunderschönen Schlosses Herten. Ebenso ist Ewald Standort Bestandteil des Landschaftsparks Hoheward mit dem Horizontobservatorium und der Sonnenuhr. Wer neugierig ist, kann meinen Artikel Halde Hoheward gerne lesen. Interessant für alle, die die Industriekultur näher kennen lernen möchten, ist das Tourismusbüro.

Schon vom Bus aus waren überall Lichter zu sehen und das ganze Gelände war erleuchtet.
Erstmal haben wir die tollen Lichtimpressionen bestaunt und sind dann weiter rein in die Nähe zum Feuerwerk gelaufen.

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Wir haben später unseren Standort gewechselt und sind auf die Wiese, von wo aus der Blick auf die Battle of Dance & Fireworks freier war.
Leider waren einige Pfützen auf der Wiese und da es natürlich dunkel war und ich „natürlich“ nicht geleuchtet habe um zu gucken wo ich hinlaufe (ganz viele Leutz haben mit ihrem Handy geleuchtet, da bin ich zu der Zeit nicht drauf gekommen) bin ich natürlich in so eine Pfütze gelatscht und habe erstmal nasse Füße und nasse Schuhe gehabt. Da es aber zum Glück nicht so kalt war sind sie dann gut getrocknet. Im Hellen habe ich dann gesehen, dass auch etwas Matsche dran war, zum Glück waren es leichte, höhere Turnschuhe und so konnte ich sie einfach in die Waschmaschine stecken.

Das Feuerwerk war einfach Wahnsinn. Abwechselnd gab es eine Tanzshow und Feuerwerk mit ganz toller, passender Musik, das ganz ging gut 1 ½ Stunden, so dass es viel zu sehen und staunen gab. Besonders toll fand ich die Kulisse vor dem grün beleuchteten Förderturm.
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Viele Zechen sind schon Industriekultur, wir in Marl haben noch eine erhalten Zeche die AV (Auguste Victoria), deren Ende steht leider auch schon fest. Ich würde mir wünschen, dass hier auch ein Ort der Industriekultur entsteht.

Das Program zur Extraschicht von Ewald war dieses Jahr: „Ewald tanzt“
Hauptattraktion waren in jedem Fall die großflächigen Lichtprojektionen und die Battle of Dance & Fireworks. 00 UHR
Weiterhin gab es Führungen, Betriebsbesichtigungen und Förderturmbesteigung, Fahrrad- und Bustouren auf die Halde Hoheward, Großleinwandprojektionen, Segway-Parcours, Elektrobike-Tour zum Umspannwerk Recklinghausen, Ausstellungen, Youngtimer-Autoshow, Kulturprogramm, Travestiekünstler aus dem RevuePalast Ruhr und mehr. Ein wirklich schönes und besonderes Programm.
Am Ende unserer ExtraSchicht waren wir um nach 1 Uhr ziemlich kaputt und da mich Ralf eh aus Recklinghausen abgeholt hätte, hat er uns aus Herten abgeholt, denn die Busse waren recht voll und wir hätten noch 1x umsteigen müssen bin zum Hauptbahnhof nach RE. Mir taten gut die Beine und Füsse weh, aber es hat sich gelohnt und war einfach gigantisch.

Sehr gut fand ich wieder die App, die es für iPhone und Android zum kostenlosen download gab. So hatten wir immer alles mit dabei, konnten einen Merkzettel erstellen und waren immer top informiert. So wußten wir auch, wie lange manche Wartezeiten waren, z.B. 2,5 Stunden am Abwasserkanal Emscher, 1 Stunde am Chemiepark Marl und dass das Battle of Dance & Fireworks in Herten erst 15 Minuten später angefangen hat.

In dieser Nacht waren in der gesamten Ruhr Metropole 200.000 Besucher dabei. Die Atmosphäre war wieder einmalig, überall Menschen tolle Stimmung, alles beleuchtet, viel Musik – und ich wieder mitten drin.
An allen Standorten gab es leckeres an Essen und Getränken, oft wurde gegrillt es gab immer einen Bierwagen bzw. Getränkestand und vieles mehr. Die Preise waren absolut ok und nicht übertrieben, gefiel mir sehr gut.

Wer noch mehr Eindrücke möchte, kann sich auf der Extraschicht Webseite umsehen, es lohnt sich.

Danke für eine unvergessliche ExtraSchicht 2013. Wir sehen uns 2014 am 28. Juni wieder.

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